Heute wird der Geburtstag von Andreas Hofer gefeiert. Der Anführer des Tiroler Aufstandes gegen Napoleon wurde im Jahre 1767 auf dem Sandhof seiner Familie geboren. Im Jahre 1809 führte er den großen Volksaufstand der Tiroler gegen Napoleon an. Doch da sich das Kriegsglück gegen die Österreicher erklärte, stand er alleine gegen die gallisch-bayrische Übermacht und erlagt dieser nach langem heldenhaften Kampf. In Mantua starb er als Blutzeuge unserer deutschen Nation… Der österreichische Kaiser Franz-Joseph hat ihn unter die großen Feldherren Österreichs aufnehmen und ihm eine Statue aufstellen lassen, die sich in der Gesellschaft von Prinz Eugen und Karl von Lothringen befindet und in deren Gegenwart durchaus nicht fehl am Platze erscheint. Bei unserem Geschichtsschreiber Gottfried Wilhelm Becker machen unsere Tiroler einen Handstreich auf die bayrische Garnison in Hall: https://archive.org/details/andreashoferundd00beck
„Doch Speckbachers unruhiger Geist hatte nicht hier rasten können, bis die Einnahme erfolgt war. Von einem getreuen Knechte begleitet, Georg Zoppel, eilte er von Flecken zu Flecken am rechten Innufer, wie am linken. Am ersteren aber ließ er Abend längst den Bergen an der Landstraße hinauf, nach Innsbruck besonders, vom Judensteine an eine große Menge Notfeuer anzünden, mit deren Unterhaltung sich die treuen Frauen und Mädchen beschäftigten. Auf einem Auf einem platten Fahrzeuge den Inn beschiffend, hatte er die Mannschaft in den Dörfern hier aufgerufen oder sie durch Abgesandte entbieten lassen, sich in Arams einzufinden, wo ein wundertätiges Marienbild Gegenstand gläubiger Anbetung war, das besonders 1797 in den Ruf gekommen war, viel zur Abwendung der Kriegsnot beigetragen zu haben. Indessen der Himmel blutrot von den Feuern am rechten Innufer erhellt war, die zu hunderten empor auf den Bergen stiegen, schlichen sich auf der entgegengesetzten Seite des Flusses Speckbacher und seine Getreuen gegen die ihnen so wohlbekannte alte Stadt Hall. Schon graute die Morgenröte. Alle ordneten sich schweigend zum Sturme. Man läutete in der nahen Stadtkirche das Ave Maria, das Zeichen für die Wachen zum Öffnen der Tore, und arglos, wie gewöhnlich, tat sich auch diesmal jedes auf, mit Ausnahme des nach der bedrohten Brücke führenden. Aber im Augenblick brachen die Landleute herein, wie sie nun sich gegen die einzelnen Tore geschart hatten. Bei jedem derselben bewältigen sie die überraschte Wachmannschaft, meist 20 Köpfe stark; die viel stärkere am Brückentore, 70 Köpfe zählend, wurde eben so plötzlich im Rücken angegriffen. Die Bundesgenossen in der Stadt, wo Speckbacher jeden Winkel kannte, hatten schon längst jedes Quartier verraten, wo ein Offizier lag. Ehe einer derselben das Bett verlassen und einen Befehl geben konnte, sahen sie sich mit ihren Mannen allen in den Händen der Bauern. Kaum einige Schüsse waren gewechselt worden, kaum ein Versuch zur Wehr war von jenem oder diesem Soldaten gemacht worden, wodurch zwei Tiroler das Leben verloren. Aber an Gewehren und Munition wurde hier eine herrliche Beute gemacht. Die erste und älteste Stadt Tirols war befreit. Der Gastwirt Ignatz Joseph Straub übernahm erst die Bewachung, dann den Transport der Gefangenen, ihrer 400 an der Zahl. Sie wurden über Loser und Reichenhall nach Salzburg den Österreichern daselbst zugesandt, indem zum Teil nur Weiber, wie bei den Gefangenen von Sterzing geschah, ihre Eskorte bildeten, ein Umstand, welcher die Erbitterung der Bayern außerordentlich mehrte, denn sie nahmen es für absichtliche Beschimpfung, während es doch nichts als Folge des immer weiter und weiter um sich greifenden Kriegsfeuers war…“