Die Schlacht bei Pavia

Unser Landsknechtsführer Georg von Frundsberg hat im Jahre 1525 die Welschen bei Pavia vernichtend geschlagen. Ein großer deutscher Schlachtensieg, der mit unserem Panzergetränk Met gefeiert werden muß. Mit 23,000 spanischen und deutschen Recken kämpfte unser Frundsberg zwei Tage gegen die Gallier. Am Ende war deren Heer vernichtet und ihr König Franz I. in Gefangenschaft. Stark war das Gallierheer wohl um die 26,000 Mann. Seine Einbuße betrug an Toten, Verwundeten und Gefangenen 21,000 Mann – eine wahrhaft vernichtende Niederlage. Aber auch unser spanisch-deutsches Heer hatte einen Verlust von 5000 Verwundeten und ebenso vielen Gefallenen zu beklagen. Bei unserem Geschichtsschreiber Friedrich Wilhelm Barthold – „George von Frundsberg oder das deutsche Kriegshandwerk zur Zeit der Reformation“ – befinden wir uns nun am Vorabend der berühmten Schlacht: https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10063330_00005.html

Kaum war Dietegen von Salis mit seinen Landsleuten zum Heere Franzens gestoßen, als Gian Jacopo, die Gunst Erzherzog Ferdinands zu verdienen, oder sich dem Sforza gefällig zu zeigen, oder auch auf eigne Faust, hinterlistig das für unüberwindlich geltende Schloß Chiavenna einnahm und die Graubündner zur Heimrufung ihrer Kriegsmannschaft nötigte. Denn die Verwüstung, welche seine zusammengerotteten Spießgesellen durch die Täler von Chiavenna, Veltlin und Misocco ungeachtet geregelter Gegenwehr des Landsturms verbreiteten, die Grausamkeit seiner Söldner, welche, mehr als blutig heimgeschickt, mit verstärkter Gier wiederkamen, zwang um so eher die Bundesobern ihre kriegende Jugend vom Tessino zurückzuentbieten, da Erzherzog Ferdinand auf diesen Fall seine Vermittlung zugesagt. Wie Dietegen von Salis, schlimmern Ausgang ahnend, vielleicht auch in Ferdinands Solde, den Brief zu Händen bekam, welcher bei Eiden und Pflichten und Androhung schwerer Strafe zur Heimkehr mahnte, war er keinen Augenblick unschlüssig seinen Soldherrn, den Feindesgewalt immer drängen der umschloß, zu verlassen. Vergeblich erinnerten ihn die französischen Obristen an Treueid und Dank; ruhig hörte der trotzige Kriegsmann, seiner körperlichen Überlegenheit sich bewußt, die Schmährede der Erzürnten, lehnte den Zweikampf ab, zu welchem der Marschall von Foix ihn aufforderte, und zog am 20. Februar mit seinen Landsleuten, denen einige verdrossene Schweizerfähnlein sich anschlossen, vom Lager in die Heimat. Großmütig entließ Franz die Unedlen mit vertragsmäßigem Solde. Diese Reihe von Unfällen, welche eine mahnende Fügung in wenig Tagen über das Haupt der Franzosen brachte, öffnete dem verblendeten Könige die Augen nicht; im beklagenswertesten Irrtum über die Zahl seiner Streiter, deren Angabe vielleicht um ein Drittheil größer war, im eigensinnigsten Vertrauen auf seine persönliche Anwesenheit, seine Gend’armerie, Schweizer und Landsknechte, wich er nicht aus der mehrmals so gefährlich durchbrochenen Stellung und war bereit, das Heer zur Schlacht zu führen, sobald die Kaiserlichen den Entsatz mit offener Gewalt versuchen würden. Sorglich ließ der Freund in Rom, Clemens, ihn durch Alberto Pio, Prinzen von Carpi, französischen Botschafter, erinnern den Ausgang des Feldzuges und sein wiederaufblühendes Glück in Italien nicht auf eine Schlacht gegen die grimmigen Deutschen ankommen zu lassen, da er aus den eigenen Briefen kaiserlicher Feldherren ersehen, daß die Verzögerung weniger Tage das ganze Heer auflösen müsse; die Mahnung des wohlgesinnten Dieners ward eben so vornehm verachtet als die greise Erfahrung seiner narbenbedeckten Marschälle, und der Furcht, furchtsam zu erscheinen, die Sicherheit zum Opfer gebracht. Da jedoch die verstärkten Angriffe der Kaiserlichen jetzt die entscheidende Unternehmung erwarten ließen, ward für nötig erachtet die Streitkräfte noch enger im Hauptlager zusammenzuziehn; aus Mailand kam auf des Königs Befehl eine Schar Hommesd’armes herbei; eben so verließ Anne de Montmorency mit dem tüchtigsten Volke die Insel, zog sich über die untere Brücke zum Könige und vertraute dem Herrn von Clermont die Anführung über die Zurückgebliebenen. Zugleich ward Heinzmann Schleiff von Bern an die Herren Eidgenossen geschickt, um den Abgang von Schweizern durch neue Werbung zu ersetzen. Auf kaiserlicher Seite waren aber im Laufe von zwanzig unruhevollen Tagen alle Bedingungen eingetreten, welche einen unverzögerten, kraftvollen Gesamtangriff befahlen. Die vier Wochen welche Spanier und Deutsche ohne Sold zu kämpfen sich anheischig gemacht, naheten ihrem Ablauf, und man durfte vom guten Willen der Kriegsleute nicht länger Geduld erwarten, da die Vorstellungen der päpstlichen Legaten von dem im Lager herrschenden Mangel die Wirklichkeit nicht übertrieben. Zwar hatte Morones unermüdliche Tätigkeit einigen Bedarf an Lebensmitteln in ein nahes Kloster geborgen und von dort aus die hungrigen Knechte, denen man eine halbe Krone auf je sechs Tage gezahlt, um mäßigen Schilling mit Mehl und Wein versorgt; auch war den Proviantmeistern und Profosen Vorrat zur unentgeltlichen Austeilung angewiesen worden; allein die kärgliche Versorgung hielt die auf Entscheidung pochenden Kriegsleute mühsam bei einander und schon zerstreuten sich Spanier wie Deutsche weit ins Land, um nahrhaftere Kost zu suchen, als der Lagerhaushalt bot. Sollte nun der Mut der Kriegsvölker durch Überredung und Verheißung reichen Lohnes nicht ganz vergeblich gesteigert und mühsam in der Ausdauer erhalten sein, so mußte jetzt die Schnellkraft des gespannten Bogens benutzt werden, ehe er schlaff zurücksank. Zugleich hatten Pescara und Frundsberg, die vor löblichem Eifer weder essen und trinken noch schlafen mochten, alle Vorbereitungen getroffen und in der letzten kühnen Camisade ihre – Erkundung der feindlichen Stellung so ins Einzelne vervollständigt, daß sie die Belagerungsweise jedes einzelnen Haufens, die Haltbarkeit oder Schwäche jedes Punktes im weiten Umfange genau kannten. Dazu war das Verständnis der Eingeschlossenen mit ihren Landsleuten vor den Toren seit dem Abzuge Giovannis de‘ Medici ein so sicheres geworden, daß der alte Frundsberg den Hakenschützen und Büchsenmeistern nicht allein fünfzig Zentner Pulver hineingeschickt, sondern auch Kaspar sich durch einen Edelmann von Walderstein mit dem Vorhaben des kaiserlichen Kriegsrats aufs schnellste in Kenntnis gesetzt…“

Herzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg

Am heutigen Tag im Jahre 1823 wurde unser Herzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg in Ludwigslust geboren. Die Nachfolge seines Vaters Paul Friedrich trat er 1842 an und regiert unser Herzogtum Mecklenburg bis zu seinem Heimgang im Jahre 1883. Seinen Ruhm erwarb er sich freilich – gleich unserem Alten Dessauer Leopold von Anhalt – im preußischen Heer. Mit seinen Haustruppen kämpfte er im Jahre 1866 für die Sache des Hauses Hohenzollern und gliederte diese 1868 ins preußische Heer ein. Ihm wurde 1870 die Aufgabe der Küstenverteidigung zu teil. Mit unserer XVIII. Division sollte er Landungsversuche der Gallier in Norddeutschland abwehren. Die Sorge erwies sich aber als unbegründet. Denn nach nur einem Monat war das gallische Feldherr geschlagen und die Belagerung der Welschenhauptstadt Paris konnte im Angriff genommen werden. Daher wurde unser Herzog von Mecklenburg mit seinen Truppen nach Gallien verlegt. Dort erhielt er seine eigene Armeeabteilung, bestehend aus zwei Korps und zwei Divisionen Reiterei. Die Deckung der Belagerung von Paris war seine Aufgabe, die er angriffsweise – oftmals im Verbund mit der II. Armee unseres Prinzen Friedrich Karl von Preußen – zu lösen pflegte. In beiden Fällen wurde eine beträchtliche gallische Übermacht aus dem Feld geschlagen. Seine Waffentaten brachten ihm – unter anderem – den Blauen Verdienstorden Friedrichs des Großen ein. In den heiligen Stand der Ehe trat unser Herzog von Mecklenburg 1849 mit Auguste von Reuß, die ihm eine Tochter und fünf Söhne schenkte. Eine zweite Ehe schloß er 1864 mit Anna von Hessen, die ihm eine Tochter gebar. Ein drittes Mal heiratete er 1867. Marie von Schwarzburg hieß die Glückliche. Es gingen aus der Verbindung eine Tochter und drei Söhne hervor. Einen seiner größten Schlachtensiege errang unser Herzog von Mecklenburg – im Verbund mit unserem Prinzen Friedrich Karl von Preußen – im Anfang Dezember 1870 bei Orleans. Den Schlachtbericht dazu liefert uns unser Feldmarschall von Moltke in seiner Geschichte des Gallischen Krieges von 1870-71: https://archive.org/details/geschichtedesdeu00moltuoft

„Von der Armeeabteilung des Großherzogs hatte die Avantgarde der XVII. Division Gidy verschanzt und stark besetzt getroffen. Das Vorgehen des IX. Korps bestimmte jedoch die Franzosen, um elf Uhr unter Zurücklassung von acht Geschützen ihre Stellung zu räumen. Die Division schlug nun, um den Wald zu vermeiden, die Richtung westlich auf Boulay ein, wohin die XXII. und die II. Kavalleriedivision als Reserve folgten. Hier trafen sie das bayerische Korps und die IV. Kavalleriedivision, nachdem diese den Gegner aus Bricy und Jauvry vertrieben, bereits im Kampf. Als die Artillerie eine Zeitlang gewirkt, schritt um zwölf Uhr General von der Tann zum Sturm. Die Franzosen warteten diesen jedoch nicht ab, sondern zogen sich eilends zurück, wobei ein Teil ihrer Geschütze in den Verschanzungen stehen blieb. Jetzt trat die II. Kavalleriedivision die Verfolgung an. Von der V. Brigade warfen sich, über Montaigu vortrabend, die IV. Husaren auf eine abprotzende französische Batterie und nahmen deren sämtliche Geschütze, eine andere bei Ormes wurde durch die reitende Batterie zum Abfahren veranlaßt. Von dort aus erschien plötzlich eine feindliche Reitermasse in der linken Flanke der IV. Brigade, als diese die Straße nach Chateaudun überschritt. Die Blücher-Husaren aber, sogleich einschwenkend, trieben den Gegner durch den Ort bis Ingre zurück. In der rechten Flanke der Armeeabteilung beobachtete die IV. Kavalleriedivision. Hier ritten die Husaren des II. Leibregiments 250 Mann Bedeckung einer auf der Straße nach Chateaudun abziehenden Wagenkolonne nieder und nahmen sie gefangen. Während so die Deutschen von Osten und Norden gegen Orleans vordrangen, standen im Westen noch das 17. französische Korps und die 1. Division des 16. bei Patay und Sankt Peravy im Felde. Letztere hatte General Chanzy bei Coinces versammelt, und zur Abwehr des von dort her drohenden Flankenangriffs ließ nun General von der Tann seine III. Infanteriebrigade, die Kürassiere und die Reserveartillerie bei Bricy Front machen. Die IV. Kavalleriedivision ging gegen Coinces vor, wo General von Bernhardi mit vier Schwadronen Ulanen, einen breiten Graben überspringend, feindliche Reiterabteilungen, nachdem diese sich auf eine Karabinersalve beschränkt, gegen Sankt Peravy zurücktrieb. Andere Schwadronen der IX. Brigade ritten die französischen Tirailleurs nieder und verfolgten die Kavallerie, bis diese von größeren Infanterieabteilungen aufgenommen wurde. Die VIII. Brigade beobachtete gegen Patay, und nachdem der Ort unter Feuer einer Batterie genommen und geräumt worden, verzichtete General Chanzy auf weitere Angriffe und zog sich bis hinter den Wald von Montpipeau zurück. Die II. Kavalleriedivision wandte sich jetzt gegen die Loire dicht unterhalb Orleans. Ihre Artillerie zerstörte eine Brücke bei Chapelle, auf welcher Fuhrwerk über den Strom zurückging, und veranlaßte Truppenabteilungen, welche am jenseitigen Ufer in der Richtung auf Clery marschierten, nach Orleans zurückzufliehen. Zwei Militärzüge von dort ließen sich durch das Feuer nicht aufhalten, ein Zug hingegen von Tours, auf welchem sich der Minister Gambetta befand, kehrte schleunigst dorthin zurück. Das bayerische Korps war inzwischen auf der Chaussee, die XXII. Division in Fühlung mit dem IX. Korps auf der alten Straße von Chateaudun vorgerückt, die XVII. Division zwischen beiden auf La Borde. Letztere hatte um dreieinhalb Uhr zunächst das ernstlich verteidigte Dorf Heurdy zu nehmen und schritt, als die Bayern von Ormes aus sich rechts auf Ingre gewendet, auf der Chaussee gegen Sankt Jean-de-la-Ruelle vor. Nachdem auch dort der Widerstand überwunden, langte um sechs Uhr die Spitze der Division am Tore von Orleans an. General von Tresckow verhandelte mit der dortigen Militärbehörde wegen ordnungsmäßiger Besetzung der Stadt. Eine Übereinkunft wurde abends zehn Uhr geschlossen, und bald nach Mitternacht rückte der Großherzog mit der XVII. Division ein, der sodann noch die II. bayerische Brigade folgte. Man versicherte sich vor Allem der Brücke über die Loire, welche der Gegner zu sprengen keine Zeit gefunden hatte. Die übrigen Truppen fanden Quartier für die Nacht westlich und nördlich der Stadt. Bei der so dringlichen Aufforderungen der Regierung, Orleans zu behaupten, war General D’Aurelle in seinem ursprünglichen Beschluß doch schwankend geworden. Als vormittags der größte Teil des 15. Korps dort eintraf, wollte er noch einmal Widerstand versuchen. Aber die nötigen Befehle konnten an die Korps des rechten Flügels nicht durchgebracht, bei denen des linken nicht mehr ausgeführt werden, und um fünf Uhr nachmittags überzeugte sich der Kommandierende von der Unmöglichkeit längerer Gegenwehr. Zunächst wurde nun die Artillerie des 15. Korps nach La Ferte Sankt Aubin fortgeschafft, dann folgte die Infanterie. Das 20. Korps war, wie wir gesehen, bei Jargeau, das 18. bei Sully über die Loire zurückgegangen, das 16. und das 17. Korps wichen westlich in Richtung auf Beaugency aus, verblieben aber auf dem rechten Ufer des Stromes. Die zweitägige Schlacht hatte den Deutschen 1700 Mann gekostet, die Franzosen verloren 20,000, davon 18,000 Gefangene. Ihre große vor Orleans versammelt gewesene Armee war in drei Teile auseinandergesprengt…“

Zwar sind so in alter wie in neuer Zeit gar häufig die Künste der Verführung und der sittlichen Herabwürdigung der Unterworfenen, als ein Mittel der Herrschaft mit Erfolg gebraucht worden; man hat durch lügenhafte Erdichtungen, und durch künstliche Verwirrung der Begriffe und der Sprache, die Fürsten vor den Völkern, und diese vor jenen verleumdet, um die entzweiten sicherer zu beherrschen, man hat alle Antriebe der Eitelkeit und des Eigennutzes listig aufgereizt und entwickelt, um die Unterworfenen verächtlich zu machen, und so mit einer Art von gutem Gewissen sie zu zertreten…“ (Gottlieb Fichte, „Reden an die deutsche Nation“)

Diese Worte unseres großen deutschen Denkers muß man den Umerzogenen und Amerikanisierten wahrlich ins Stammbuch schreiben. Proben diese nämlich den Aufstand gegen die herrschenden Gewalten im deutschen Rumpfstaat, so glauben sie doch allen Ernstes es mit der Autobahnbewegung zu tun zu haben. Hier ein ganz besonderes abschreckendes Beispiel: https://donnersender.ru/v/6374 – Man merkt hier die völlige Unkenntnis unserer wahren deutschen Geschichte. Denn nach dem Sechsjährigen Krieg wurde die Autobahnbewegung und Partei von den Landfeinden umfassend vernichtet. Und mußten deren liberale und kommunistische Handpuppen sich einige Jahre später auch vieler Offiziere und Beamten des Autobahnbauers bedienen, um die verdeckte Fremdherrschaft einrichten zu können, so waren diese doch stets nur untergeordnete Arbeitstiere. Und durch die Umerziehung wurde sichergestellt, daß die kommenden Generationen der Autobahnbewegung ganz und gar abhold sind. Was leider auch in hohem Maße gelungen ist. Man könnte fast meinen, daß der Parteienschutz seinen Nachwuchs mittlerweile bei den Antifanten anwirbt. Und nicht wenig komisch ist hierbei der Aberglaube der Antifanten, daß im deutschen Rumpfstaat noch immer die Autobahnbewegung das Sagen hätte. Einen Aberglauben, den sich viele der Umerzogenen und Amerikanisierten, die von sich glauben irgendwie „rechts“ zu sein, mit den Antifanten teilen – ohne, daß ihnen dieser Umstand zu denken gibt…

Die Methoden der Autobahnregierung kann man den liberalen Amerikanerhandpuppen und ihren Schergen bei ihren Missetaten auch nicht vorwerfen. Warum verrät uns einmal mehr der englische Propagandist Sefton Delmer:

Mit Greuelpropaganda haben wir den Krieg gewonnen (…) Und nun fangen wir erst richtig damit an! Wir werden diese Greuelpropaganda fortsetzen, wir werden sie steigern bis niemand mehr ein gutes Wort von den Deutschen annehmen wird, bis alles zerstört sein wird, was sie etwa in anderen Ländern noch an Sympathien gehabt haben, und sie selber so durcheinander geraten sein werden, daß sie nicht mehr wissen, was sie tun. Wenn das erreicht ist, wenn sie beginnen, ihr eigenes Nest zu beschmutzen, und das nicht etwa zähneknirschend, sondern in eilfertiger Bereitschaft, den Siegern gefällig zu sein, dann erst ist der Sieg vollständig. Endgültig ist er nie. Die Umerziehung (Re-Education) bedarf sorgfältiger, unentwegter Pflege wie englischer Rasen. Nur ein Augenblick der Nachlässigkeit, und das Unkraut bricht durch, jenes unausrottbare Unkraut der geschichtlichen Wahrheit.

Man sollte also der (((amerikanischen))) Umerziehung nicht derart auf den Leim gehen und Vorschub leisten; und den Autobahnbauer muß man ohnehin mit den Worten würdigen, die Mommsen für den Karthager Hannibal und den Gallier Vercingetorix gefunden hat:

Wie nach trübe verlaufenem Tage wohl die Sonne im Sinken durchbricht, so verleiht das Geschick noch untergehenden Völkern wohl einen letzten großartigen Mann. Also steht am Ausgang der phönikischen Geschichte Hannibal, also an dem der keltischen Vercingetorix. Keiner von beiden vermochte seine Nation von der Fremdherrschaft zu erretten, aber sie haben ihr die letzte noch übrige Schande, einen ruhmlosen Untergang, erspart. Auch Vercingetorix hat eben wie der Karthager nicht bloß gegen den Landesfeind kämpfen müssen, sondern vor allem gegen die antinationale Opposition verletzter Egoisten und aufgestörter Feiglinge, wie sie die entartete Zivilisation regelmäßig begleitet…“

Die Schlacht bei Bar-sur-Aube

Den Jahrestag der Schlacht von Bar-sur-Aube feiern wir heute. Geschlagen wurde diese im Jahr 1814 vom Fürsten Schwarzenberg, dem General von Werde und dem General von Wittgenstein. Diese konnten die Gallier fast mit doppelter Übermacht (35,000 gegen 18,000 Mann) zum Kampf stellen und schlagen. Mit einem Verlust von 3000 Mann räumten die Gallier das Schlachtfeld. Von der Schlacht von Bar-sur-Aube berichtet uns Carl von Clausewitz in seiner Geschichte des Feldzuges in Gallien von 1814:

„Bonaparte folgt Blücher an die Aisne und Schwarzenberg macht Halt. Blücher marschierte den 24. von Mery ab und ging bei Baudemont über die Aube. Bonaparte ließ die Marschälle Oudinot und Macdonald mit etwa 25,000 Mann der großen Armee folgen, vereinigte Victor und Ney bei Mery, von wo er den 26. nach Herbisse aufbrach, um Blücher zu folgen. Schwarzenberg zog sich mit dem rechten Flügel von Troyes auf Bar-sur-Aube, ließ den linken unter dem Kronprinzen von Württemberg von Bar-sur-Seine auf la Ferts-sur-Aube gehn und schickte die Reserve nach Chaumont und Langres voraus. Am 26., als die Truppen der großen Armee die Aube passiert hatten, erhielt man durch den General Blücher die Nachricht, daß er die Aube glücklich passiert und Bonaparte die Hälfte seiner Truppen bei Mery vereinigt habe, um ihm zu folgen, während nur zwei Marschälle dem Fürsten Schwarzenberg gegenüberständen. Hierauf vermochte der König von Preußen den Fürsten, den Rückzug einzustellen, und es wurde beschlossen den Marschall Oudinot, welcher auf Bar-sur-Aube gefolgt war und den Fluß schon passiert hatte, durch den rechten Flügel, so wie Macdonald, welcher auf la Ferts-sur-Aube gegangen war, durch den linken Flügel am 27. angreifen zu lassen. Die Folge war, daß Oudinot am 27. und Macdonald am 28. geschlagen und gegen die Seine zurückgedrängt wurden.“

Wir sehen also: Auch wenn unsere alten Preußen in dieser Schlacht einmal nicht mitgekämpft haben, so war es doch König Friedrich Wilhelm III. von Preußen, der dafür gesorgt hat, daß die Schlacht überhaupt geschlagen wurde so ist der Marsch Preußens Gloria bei unserer heutigen Sieges nicht fehlen. https://www.youtube.com/watch?v=-TEGPelS3Ac

König Wenzel der Faule

Am heutigen Tag im Jahre 1361 wurde in Nürnberg unser alter deutscher König Wenzel geboren. Wie sein Beiname der Faule richtig vermuten läßt ist er – neben Kaiser Karl dem Dicken – wohl der unfähigste Herrscher unseres alten deutschen Reiches. Da selbiges aber zu seinen Lebzeiten nicht ernstlich von außen bedroht war, gehört seine Herrschaft trotzdem zu dessen Glanzzeiten. Man könnte sogar sagen, daß es den Leuten zu gut ging, denn die Fürsten und die Städten frönten der Fehde. Der Sohn Kaiser Karls IV. und der Anna von Schweidnitz bestieg 1378 den deutschen Thron und wurde im Jahre 1400 von den Kurfürsten abgesetzt, die an seiner statt den Wittelsbacher Ruprecht von der Pfalz wählten. Diesem wich Wenzel kampflos und zog sich auf sein böhmisches Hausgut zurück. Dort fand er aber auch keine Ruhe, da ihm hier sein Vetter Jobst von Mähren und der eigene Adel zu schaffen machten. Zweimal – 1384 und 1394 – hatte man ihn dort bereits gefangengesetzt und so mußte er seinen Halbbruder Sigismund aus Ungarn zur Hilfe rufen. Im Jahre 1419 mußte er aber trotzdem aus Böhmen vor den Hussiten fliehen. In den heiligen Stand der Ehe trat er 1370 mit Johanna von Bayern und 1389 mit Sophie von Bayern. Lesen wir nun noch, was unser Geschichtsschreiber Friedrich Kohlrausch über Wenzel den Faulen in den Bildnissen der deutschen Könige und Kaiser geschrieben hat: https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10016311_00005.html

Der 17jährige König Wenzel kam in einer Zeit aus den deutschen Thron, welche den Geist und den Arm eines kräftigen Königs verlangte. Die Spaltung der Welt unter dem Regimente zweier Papste verbreitete die gewaltige Währung der Gemüter über die ganze Christenheit. In Deutschland war außerdem durch die Bündnisse der Fürsten gegen die Städte und niedere Ritterschaft, der Städte gegen beide, der Ritterschaften in ihren Grundlagen ebenfalls gegen die Landesfürsten wie gegen die Städte, der Stoff zu unendlichem Streite aufgehäuft. Solche Elemente zu ordnen und, wenn nötig, zu zügeln, war Wenzel nicht der Mann. Die Natur hatte ihn mit manchen guten Eigenschaften begabt; es fehlte ihm nicht an Verstand, nicht an Kenntnissen, nicht an Gefühl für das Rechte und Gute, und wenn er in seiner natürlichen und friedlichen Stimmung war, so konnte er die Menschen durch Freundlichkeit, gewandte Rede und verständiges Urteil für sich gewinnen. In seinen Bestrebungen, in Deutschland Frieden und Ordnung zu stiften, zeigte sich auch der Sinn für Recht und Gesetz. Allein es lebte eine doppelte Natur in ihm, die zum Entsetzen der Menschen den gesitteten Mann und Herrscher in einen von dämonischer Wut getriebenen Tyrannen umwandeln konnte. Der Gesandte des mit dem böhmischen Hause nahe verwandten Herzogs von Brabant, Edmund Dinter, der im Jahre 1412 an Wenzels Hofe lebte und viel über den König in seinen Gesandtschaftsberichten meldete, gibt als Ursache dieser doppelten Zustände in demselben einen sonderbaren Grund an; er sagt, Wenzel sei zu zweien Malen, man wisse nicht durch wen, vergiftet, aber durch die Kunst der Ärzte gerettet worden. Von diesen Vergiftungen her habe er eine innere Hitze und Trockenheit behalten, welche einen beständigen Durst in ihm erzeugt habe. Da habe er nun bisweilen mäßig getrunken und sei dadurch in einen Zustand gekommen, der seine Geisteskräfte erhöht, ihn witzig und beredt gemacht habe, so daß er mit Fürsten, Gesandten und Edeln mit der Würde eines Königs verhandelt, gut lateinisch geredet und sich wohl bewandert in den schönen Künsten und andern guten Kenntnissen gezeigt habe, wie er denn den Dinter selbst aus das Leutseligste empfing, ihn an der Hand nahm, in die Galerie der Bildnisse der Herzoge von Brabant führte und ihm die Geschichte seiner eignen Ahnen erklärte. Wenn er aber in wirkliche Trunkenheit geraten sei, dann sei Raserei und Mordwut über ihn gekommen, gleich einem blutigen Wahnsinn, der ihn zu den unerhörtesten Taten fortriß. Von solchen erzählt Dinter manche Beispiele, und manche sind sonst aufbehalten, aber auch gewiß im Munde des Gerüchtes vergrößert oder ganz erfunden. Beispielsweise nur sogleich eines. Der Scharfrichter, so erzähl Dinter, war der gewöhnliche Begleiter des Königs, und er nannte ihn, nach böhmischer Sitte, „Gevatter“. Diesen rief Wenzel eines Tages in der Trunkenheit zu sich und befahl ihm, ihm den Kopf abzuschlagen. Der Scharfrichter, der seine Launen kannte, nahm es als Scherz und berührte mit dem Rücken des Schwertes des Königs Nacken. Daraus hieß ihn Wenzel selbst niederknien, und enthauptete ihn mit eigener Hand. Solche Taten des Wahnsinns, deren mehrere im Lause seiner Lebensgeschichte vorkommen, häuften sich mit den zunehmenden Jahren, und es ist zu bemerken, daß der Gesandte ihn erst in der Zeit seines Verfalles sah. In den Jünglings- und ersten Mannesjahren waren nur die leichteren Züge einer verkehrten Sinnesart an ihm zu erkennen, welche hauptsächlich des Vaters Erziehung verschuldet hatte. Der eitle Prunk und Schein, an welchen der Knabe von seinen ersten Jugendjahren an gewöhnt wurde, hatte ihn hoffärtig gemacht und zugleich übersättigt; und da er Geist und Witz besaß, so hatte er sich gewöhnt, Menschen und Verhältnisse zu bespötteln. Diese Frühreise und Überklugheit, welche das Recht zu haben wähnt, die menschlichen Dinge in ihrer Nichtigkeit zu verspotten, ist der Fluch, der aus Wenzels Leben und Wirken ruht, weil ihm der sittliche Ernst fehlte, der sich getrieben fühlt, das Schlechte und Nichtige mit den Waffen der Wahrheit und des Rechtes zu bekämpfen. Auch in den göttlichen Dingen fehlten dem Könige Wenzel der Ernst und die Tiefe; er neigte sich der Afterweisheit zu, welche schon in der damaligen Zeit häufig auch über Glauben und Gottesfurcht sich erhaben fühlte. Auch an dieser Verirrung war gewiß der Anblick der pedantischen, die Reliquien-Verehrung an die Spitze der Religion stellenden, Frömmelei seines Vaters hauptsächlich schuld, wie auch die Habsucht und übertriebene Sparsamkeit des Vaters durch den Trieb des Widerspruchs, der in der jungen Seele war, in ihm den Hang zur Verschwendung genährt haben mag, der ihn in vielerlei Not gebracht hat. Endlich hatte der Vater, um ihn früh an Geschäfte zu gewöhnen, ihn pedantisch Tage lang an dem Schreibtische der Staatsmänner sitzen lassen; darüber bekam der Knabe Widerwillen gegen Geschäfte, ergab sich, als er frei wurde, leidenschaftlich den Vergnügungen der Jagd, und geriet später auch an den Trunk…“

Kaiser Karl V.

Im Jahre 1500 wurde unser alter deutscher Kaiser Karl V. geboren. Regiert hat er unser altes deutsches Reich von 1520 bis 1555. In dieser Zeit hatte er beständig an zwei Fronten gegen die Gallier und die Türken zu kämpfen. Den Höhepunkt der Kämpfe mit Galliern bildet wohl die Schlacht von Pavia, die unser Feldhauptmann Georg von Frundsberg im Jahr 1525 siegreich geschlagen hat. Im Jahre 1529 belagerten dann die Türken zum ersten mal Wien, wurden aber von Philipp dem Streitbaren abgewehrt. Im Inneren war es auch eine recht unruhige Zeit. Reformation, Bauernkriege und Fürstenaufstände machten Karl V. zu schaffen. Den Schmalkaldischen Bund hat Karl V. zwar in der Schlacht von Mühlberg 1547 geschlagen, aber 1552 kam es dann zum allgemeinen Fürstenaufstand, der seine Macht untergrub und die unter ihm erfolgte Stärkung der Reichsgewalt wieder zunichte machte. Verderblich wurde unserem alten Reich die Habsburgische Reichsteilung, da diese der deutschen Linie der Habsburger die burgundischen Besitzungen entzog und damit deren Hausmacht bedeutend schwächte, wenn auch die spanische Linie meist mit der deutschen Zusammenwirkte und namentlich Flandern mit der Macht Spaniens gegen die Übergriffe der Gallier lange Zeit verteidigte. Bei der Beurteilung Kaiser Karls V. sollte man immer bedenken, daß dieser nicht nur deutscher Kaiser, sondern zugleich auch König von Spanien war. Neben der Doppelbelastung verschob dies auch seinen Blick. Von Madrid sieht das Vordringen der Türken in Ungarn eben anders aus als von Wien. Neben der Staatskunst und den Glaubensfragen fand unser alter Kaiser Karl V. übrigens auch Zeit zur Besserung der Rechtspflege und seine berühmte peinliche Halsgerichtsordnung ist eine Großtat von bleibendem Wert. Deren Strafbestimmungen man noch heute unbedenklich den liberalen Handpuppen der Amerikaner angedeihen lassen kann… https://login.gmg.biz/earchivmanagement/projektdaten/earchiv/Media/1532_peinliche_halsgerichtsordnung.pdf
„Item welcher mit boßhafftiger verreterey mißhandelt, soll der gewonheyt nach, durch viertheylung zum todt gestrafft werden, Wer es aber eyn weibsbilde, die solt man ertrencken, vnd wo solche verreterey grossen schaden oder ergernuß bringen möcht, als so die eyn landt, statt, seinen eygen herrn, bettgnossen, oder nahet gesipten freundt betreffe, so mag, die straff durch schleyffen oder zangenreissen, gemert, vnnd also zu tödtlicher straff gefürt werden, Es möcht auch die verreterey also gestalt sein, man möcht eynen solchen mißthetter erstlich köpffen vnd darnach viertheylen, daß richter vnd vrtheyler nach gelegenheyt der thatt ermessen vnd erkennen, vnnd wo sie zweiffeln, rath suchen sollen, Aber die jhenen, durch welcher verkundtschafftung richter oder oberkeyt die übeltlietter zu gebürender straff bringen möchten, das mag on verwirckung eynicher straff geschehen.“
Bei unserem Geschichtsschreiber Hannusch („Kaiser Karl V., seine Zeit und seine Zeitgenossen – Ein geschichtlicher Umriss“) hören wir nun von den schlimmen Wirren, die unser altes deutsches Reich im Zuge der Lutherischen Reformation gebeutelt haben: https://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10016005_00001.html
„Inzwischen war Deutschland in voller Gärung der Geister. Luther rief die dunklen Schlagworte: „Kraft! Licht! Freiheit!“ in die bewegte Zeit, und „es lebe die Freiheit!“ ward zur Losung des Tages. Von des Geistes Freilassung war die Rede, nicht von Gesetzlosigkeit und Willkür, nicht vom Zerfall der Ordnungen! Die Fürsten legten sich das Wort zurecht in ihrem Sinn, gegenüber der geisterbannenden Gewalt von Sankt-Peters-Stuhl, ihnen drohend, wie der Kaisergewalt; gegenüber der zügelanziehenden kaiserlichen Reichsoberhoheit. Die rohe Masse verstand das Wort – („Verba docent, exempla trabunt!“) im rohesten Sinn, und somit ward aus der edlen Freiheit – ein Ungetüm! Da kamen denn auch die Zeichen der Zeit. Es traten die falschen Propheten auf, von denen die Weissagung spricht. Es war daran, das Kindlein mit dem Bade zu verschütten. Die „Bilderstürmer“ traten auf, und entweihten das Heiligtum. Es erschienen „die zwölf Apostel zu Zwickau, mit ihren zweiundsiebenzig Jüngern.“ Die Wiedertäufer endlich wollten Alles neu machen, und verwarfen Alles. Thomas Münzer predigte sein neues Lied: die „Gütergemeinschaft!“ Dazu zählten ganz naturgemäß die Weiber. Als die Sache zu bunt wurde: griff man zur „ultima ratio“, zu den Waffen. Der Adel machte sich auf gegen die Unholde. „Gott wird die Pharaonen vertilgen!“ rief Münzer. „Ihre Kugeln will ich auffangen mit diesem Ärmel. Seht dort den Regenbogen! er ist das Zeichen der Schande unserer Feinde, das Zeichen – unseres Sieges!“ Und „komm‘, heiliger Geist!“ schrien die Bauern aus voller Kehle, als es zum Kampf ging gegen die „Herren“. Sie standen trutzig, und hoffend auf die Zukunft des „Herrn“ und ließen sich niederstechen. Aber die falschen Führer gaben sich zuerst auf die Flucht. Acht Jahre darauf erlebte man die Gräuel zu Münster. Johann Bockold, der Schneider von Leyden, stiftet das „Reich Zion“, verkündet „Vielweiberei, Gütergemeinschaft, Weibergemeinschaft, Standesgleichheit.“ Aber er selber will „König von Zion“ mitten im „Kommunismus“ sein. Er bestellt „zwölf Richter im neuen Israel“ und schlagt den tot, der ihm widerspricht. Der große Bauernkrieg geht durch die deutschen Lande. Leibeigenschaft und Steuergabe, Holzschlag und Wildbahn, Fischfang und Burgbann: Alles soll anders werden. Wer hat, soll ferner nicht haben; und der nichts hat, an seine Stelle treten. Freilich donnert nun Luther gegen solche Geistesfreiheit und Wirtschaft. Aber die freiheitstrunkenen Ohren sind taub seinen Worten. Nun rät er selbst den Fürsten zur Gewalt. Bald fallen dreißigtausend durch das Schwert des „schwäbischen Bundes.“ Schon wird das „deutsche Ordensland“ ein weltliches Herzogtum. Die Reichsstände trennen sich nach verschiedenen Glaubensbekenntnissen. Die sich nach „Christ“ benennen, bilden nun „protestantische“ und „evangelische“ Parteien. Die römische Kirche bleibt – mitten im Tumult: die „allgemeine – christliche“, die – „Katholische“…“

Georg Friedrich Händel

Zu Halle an der Saale wurde uns Deutschen im Jahr 1685 mit unserem Georg Friedrich Händel einer unserer größten Tondichter geboren. Dessen vielseitiges Schaffen erstreckt sich von zahlreichen Singspielen über Konzerte aller Art bis hin zur Kirchenmusik. Aus letztere suche ich mir Händels Utrechter Te Deum zur Feier des Tages aus: https://www.youtube.com/watch?v=ZhuuE12W_OA Dazu geht es bei unserem Musikgelehrten Armin Stein mit der Jugend unseres Tondichters weiter:

„Tue es auch in Zukunft nicht!“ fiel beschwörend Anna ein. „Es wäre Wasser auf dessen Mühle. Gott sei gepriesen, daß die Gefahr vorübergegangen!“ Aber dieses Ereignis macht mich nur noch gewisser in meinem Glauben, daß unser lieber Friedrich ein seltenes Kind ist und daß etwas Sonderliches in ihm steckt. Wenn ich ihm so in die Augen sehe, – o Gott, was sind das für Augen! Es liegt etwas darin, das ich nicht beschreiben kann, aber es wandelt mich dabei so geisterhaft an, als könnten diese Augen sprechen; und sie führen eine ganz seltsame Sprache, es ist mir, als erzählten sie mir Märchen aus einer andern Welt. Ich kann dir’s gar nicht sagen, wie mir’s ist, wenn ich dem Kinde in die Augen schaue, aber das ist mir gewiß: mit diesem Kind hat es eine eigne Bewandtnis.“ Frau Dorothea nickte zustimmend. „Du sprichst das in Worten aus, was ich schon längst gefühlt und empfunden und still in mir getragen. Das Kind schaut einen manchmal mit einem so wundersamen Blick an, als verstünde es alles. Ach, möge Gott es behüten und zur Reife kommen lassen, was er in sein Herz gesät.“ Wie auf Verabredung erhoben sich jetzt die beiden Schwestern und traten in die anstoßende Kammer, in welcher der Friedrich nebst seinem Schwesterlein schlummerte. Mutter und Base falteten still ihre Hände und sprachen ein Gebet für beide Kinder, besonders aber für den Friedrich. Es war in der Pfingstwoche des Jahres 1690. Die Auen grünten, die Schlüsselblumen blühten, der Kuckuck rief und die Sonne schien schön warm vom blauen Himmel nieder. Wie eine Wallfahrt strömte es aus dem Klaustor der Stadt Halle dem nahen Dörflein Paffendorf zu, welches malerisch von einem Wäldlein umkränzt, auf der weiten breiten Saal-Aue hingegossen lag und den Hallensern als Ausflugsort besonders lieb war. Des Wirtes Stube war zu eng, so mußte er sich von seinen Nachbarn Gestühl und Tische leihen und bot den Gästen in seinem Gärtlein annehmlichere Niederlassung. In der Geisblattlaube, deren Blätter schon halb entwickelt waren, hatte sich eine kleine Gesellschaft zusammengefunden, in welcher wir auch die Familie Händel erblicken, das heißt den Vater, die Mutter und die Base Anna. Der Friedrich war auch mit gewandert, aber dem war es in der Laube zu eng geworden, der tummelte sich mit seines Gleichen im Garten. Die heitere und ungezwungene Unterhaltung wurde bald unterbrochen durch einen Lärm, welcher in dem Garten laut ward. Man vernahm das durchdringende Geschrei eines Kindes und dazwischen die scheltende Stimme des Wirts. Base Anna eilte aus der Laube, da sah sie ihren Liebling mit blutrotem Gesicht und stürzenden Tränen. Der Wirt aber rief ihr entgegen: „Nehmet den Buben zu Euch, Jungfer und habet das Auge auf ihn, er ist ein Tunichtgut. Dreimal habe ich den Bürschlein ihre Wildheit verboten, nun habe ich dazwischenfahren müssen: sehet da meine schönen Narzissen!“ Base Anna erglühte im Zorn über solch hartes Betragen des Mannes, der aber, von einem Gast gerufen, sich schnell entfernte und sich in keine weitere Unterhandlung einließ. Friedrich sah ihm mit funkelnden Augen nach und ballte die kleine Faust, dann brach er in neue Tränen aus und warf sich der Base an die Brust. „Er ist ein böser Mann!“ schluchzte er. „Ich habe keine Schuld, bin immer in dem Weg geblieben; aber der Heinrich und der Traugott haben mich gestoßen, da bin ich in die Narzissen gefallen. Sie sind hinweg gelaufen – siehe, dort stehen sie hinter dem Zaun und lachen!“ …“

Die Winterschlacht in Masuren

Den Sieg in der Winterschlacht in Masuren im Jahre 1915 feiern wir Deutschen heute. Nach zwei Wochen hartem Kampf gegen die Russen und die winterliche Witterung. Am Ende waren zwei russische Armeen aufgerieben und hatten 56,000 Tote und Verwundete, 110,000 Gefangene und hunderte Geschütze verloren. Unsere deutschen Verluste hielten sich mit 16,000 Mann in engen Grenzen – bei 250,000 eingesetzten Soldaten sind Verluste unter 10 von Hundert im Vierjährigen Krieg fast nichts. Dennoch wollen wir Einmal mehr unseren gefallenen Helden mit dem Lied vom guten Kameraden gedenken: https://www.youtube.com/watch?v=SISScwnCeQU

Ich hatte einen Kameraden,

Einen bessern findest du nicht.

Die Trommel schlug zum Streite,

Er ging an meiner Seite

In gleichem Schritt und Tritt.

Eine Kugel kam geflogen,

Gilt ’s mir oder gilt es dir?

Ihn hat es weggerissen,

Er liegt mir vor den Füßen,

Als wär’s ein Stück von mir.

Will mir die Hand noch reichen,

Derweil ich eben lad.

Kann dir die Hand nicht geben,

Bleib du im ewigen Leben

Mein guter Kamerad!“

In seinen Kriegserinnerungen berichtet uns unser General Ludendorff von der Winterschlacht in Masuren. Seinen Bericht beendet er mit einem kleinen Ausblick: https://archive.org/details/Ludendorff-Erich-Meine-Kriegserinnerungen

„Das Hauptquartier befand sich seit Mitte Februar in Lötzen. Für mich waren es bis Anfang April schwere Tage gewesen. Die Hoffnungen, die ich auf eine unmittelbare strategische Ausnutzung der Winterschlacht gehegt hatte, mußte ich beiseite legen. Taktisch war sie geglückt, das erfüllte mich mit Genugtuung. Ich war befriedigt, daß die großen Angriffe des Großfürsten zusammengebrochen waren und wir überall auf feindlichen Gebiete standen. Der Entscheidung gegen Rußland, und auf die kam es mir in meinem innersten Denken und Fühlen zunächst an, hatten wir uns aber doch nur um einen Schritt genähert. Der große russische Kräfteverbrauch gegen Ost- und Westpreußen sollte später die Operationen in Galizien fördern. Die Verluste der Russen waren zudem im Vergleich zu den unsrigen außerordentlich hoch. Selbst Rußlands großer Menschenreichtum konnte solchen Ausfall nicht ohne weiteres auf die Dauer decken. Die einzelnen taktischen Lagen hatten meine volle seelische Spannkraft gefordert. Es läßt sich nicht alles auf dem Papier niederschreiben, das stolze Hoffen, das Zagen des Herzens, die Enttäuschung, das Durchringen zum Entschluß, Mißmut über dies und jenes. Es lassen sich nicht die Reibungen schildern, die in vielen Fällen zu überwinden waren, auch nicht das wiedergeben, was ich für die Truppen empfand, die bei ungünstigster Witterung die Anstrengungen eines Winterfeldzuges zu ertragen hatten. Später erlebte ich in Lötzen bessere Tage. Unser Quartier und die Geschäftszimmer waren eng, ich habe mich aber in ihnen wohlgefühlt. Gern denke ich an jene Zeit in dem freundlichen ostpreußischen Städtchen zurück. Noch während der Kämpfe war der Ausbau rückwärtiger Stellungen eine unserer vornehmlichsten Aufgaben. An der ganzen Ostgrenze Preußens entstand ein Stacheldrahtzaun als erster Bestandsteil des weiteren Stellungsausbaues. Zahlreiche Armierungsbataillone aus nur notdürftig ausgebildeten, nicht feldverwendungs-, aber arbeitsfähigen Männern wurden auf meine Forderung hin aufgestellt. Sie haben vielfach im feindlichen Feuer arbeiten müssen und dies mit Hingebung getan. Das Wort „Schipper“ ist eine Ehrenbezeichnung. Später wurden die Armierungsbataillone dem Osten genommen, sie kamen an die Westfront. Auf Weisung der Obersten Heeresleitung wurde im Westen die Umwandlung der Divisionen zu vier zu Divisionen zu drei Regimentern, das heißt von zwölf auf neun Bataillone, durchgeführt. Auch wir taten das gleiche. Es wurden dadurch mehr strategische Einheiten geschaffen. Das Operieren wurde leichter, das war gewiß von großem Vorteil. Die Division von neun Bataillonen ist aber taktisch zu schwach, der ganze Apparat des Stabes und der Verwaltungsbehörden zu groß. Ich wäre nach dem Kriege unbedingt für die starke Divisionen eingetreten. Was jetzt aus unserer schönen und stolzen Armee wird, die an der Seite militärisch nicht vollwertiger Bundesgenossen diese vier Jahre über Wasser gehalten, selbst der Welt getrotzt und fast die ganze Heimat vor den Schrecken des Krieges bewahrt hat, muß abgewartet werden. Soll eine solche Armee ganz verschwinden? Wird der Deutsche noch einmal Selbstmord begehen? Ich glaube dies nie und nimmermehr. Die 70 bis 80 Millionen Deutsche werden sich zusammenfinden und auf sich selbst besinnen. In Erinnerung an die überwältigenden militärischen Großtaten dieses Krieges werden sie nicht vergessen, was eine festgefügte Armee wert ist.“

Die Schlacht am Kasserinpass

Und nun ergab sich etwas, worauf die deutsche Panzerwaffe und alle, die an ihrem Aufbau teilhatten, stolz sein dürfen: Wo immer deutsche Panzer auftraten, machten sie sich dem Feinde furchtbar. Alle unsere großen Angriffskeile sahen Panzerverbände an ihrer Spitze. Nicht nur in Mittel- und Westeuropa, auch in den weiten Gefilden des Ostens, auf dem Balkan, im Wüstensand Afrikas, das heißt unter Klima- und Geländeverhältnissen, für die sie nicht gebaut waren, erfüllten die deutschen Panzer ihre Aufgabe.“

Schreibt unser Generaloberst Guderian in der zweiten Auflage seiner Panzerlehren. Eine dieser siegreichen Panzerschlachten im nordafrikanischen Wüstensand ist die Schlacht am Kasserinepaß, die unser Feldmarschall Rommel im Jahre 1943 gegen die Amerikaner und ihre Hilfsvölker geschlagen hat. Deren stark befestigten und ausgebauten Paßstellungen wurden von 30,000 Kriegsknechten behauptet. Gegen diese konnte unser Feldmarschall Rommel nur 22,000 Mann in den Kampf führen. Nach dreitägigem Kampf wurde der Feind geworfen und erlitt dabei einen Verlust von 10,000 Mann und 180 Panzern, 210 Geschützen und 610 Fahrzeugen. Seinen Erfolg auszunützen war unserem Wüstenfuchs Rommel allerdings nicht vergönnt, denn der Feind führte starke Verstärkungen heran und so fraßen sich seine weiteren Vorstöße fest, während zugleich im Osten das alte Scheißhaus Monty zum Angriff überzugehen drohte. Wir Panzertiere verlesen zur Feier des Tages Rommels Bericht über die damaligen Kämpfe in Nordafrika, den er uns in seinem Panzerbuch Krieg ohne Haß gegeben hat. Angestachelt vom Erfolg unseres Wüstenfuches bei Kasserine plant nun auch unsere V. Panzerarmee einen Angriff auf die Amerikaner, was unseren Wüstenfuchs den Kopf schütteln läßt, da beide Vorstoße unbedingt gleichzeitig hätten unternommen werden müssen, um deren Erfolg zu erleichtern (von der Ausführung des Angriffes gar nicht zu reden):

„Am 24. Februar hielt mir der Ia der V. Panzerarmee einen Vortrag über die Absichten des Armeeoberkommandos V. Von Arnim wollte die alliierten Kräfte, die sich im Raum um Medjez el Bab bereitgestellt hatten, durch umfassenden Vorstoß vernichten. Ich stimmte diesem Vorhaben zu, konnte mich aber mit dem Plan der 5. Panzerarmee nicht einverstanden erklären, die Ebene von Medjez el Bab nach gelungener Operation wieder zu räumen und auf die Ausgangsstellungen zurückzugehen. Da dieser Raum sich hervorragend für eine Bereitstellung motorisierter Truppen zu einem Stoß nach Tunis eignete, stellte sie eine Achillesferse unserer Front dar. Am Abend des gleichen Tages traf ich auf dem Gefechtsstand des Fliegerführers Oberst Westfahl, der mich im Auftrage Feldmarschall Kesselrings bat, unsere Nachhutstellungen bei Kasserine noch einige Tage zu halten und gegebenenfalls mit der V. Panzerarmee bei ihrem Vorstoß auf Beja zusammenwirken. Auf diese Weise hörte ich das erste Mal etwas von Beja. Eine derartige Absicht der V. Panzerarmee war mir bislang unbekannt gewesen. Ich war keineswegs erbaut von diesem Plan, denn das Ziel war viel zu weit gesteckt für die geringe Truppenmenge, die zum Einsatz gebracht werden konnte. Außerdem hätte ein derartiges Unternehmen am Tage unseres Antretens auf Thala beginnen müssen. Es kennzeichnet die kleinen Geister im Commando Supremo, daß ihnen jeglicher Realitätssinn fehlte, der es ihnen erlaubt hätte, sich ein vernünftiges Urteil über die militärische Lage zu bilden. Obwohl man sich in Rom anmaßte, in Tunesien taktische Entscheidungen zu treffen war man nicht einmal in der Lage, den Stoß auf Beja mit dem Unternehmen auf Thala zeitlich zu koordinieren, was beiden Vorhaben bessere Chancen gegeben hätte. Das Unternehmen der V. Panzerarmee lief am 26. Februar an. Für den Gegner kam der Angriff anscheinend völlig überraschend und so gelang es verhältnismäßig leicht, in die feindliche Hauptkampflinie einzudringen. Doch bald erfolgten starke Gegenangriffe des Feindes. Für unsere Angriffsspitze wirkte sich die Regenperiode insofern schlecht aus, als es nur unter größten Schwierigkeiten gelang, die schweren Waffen nachzubringen. Der Angriff ging in den nächsten Tagen weiter. Zu keiner Zeit konnte dort ein durchschlagende Erfolg erzielt werden, sondern unsere Verluste wogen schwerer als die Ausfälle, die man dem Gegner zufügen konnte. Nirgends war diese Operation ein taktisch gut laufendes Manöver, sondern überall eine reine Kraftanstrengung. Zu meinem ganz besonderen Ärger wurden die paar Tiger, die in Afrika waren und die man uns für den Angriff im Süden nicht gegeben hatte, in einem versumpften Tal angesetzt. Hier konnte sich ihre hauptsächliche Überlegenheit, nämlich die Reichweite ihrer schweren Kanone, gar nicht auswirken. So blieben die schweren Panzer im Schlamm stecken oder wurde vom Feind bewegungsunfähig geschossen. Hierbei verloren wir insgesamt 15 Tiger von den 19, die zum Einsatz gebracht worden waren. Auch von den anderen Panzern, die man in dem engen Tal angesetzt hatte, wurden viele von den Briten vernichtet. Ich befahl der V. Armee bald, diese fruchtlosen Angriffe schnellstens einzustellen. Leider wurde der Angriff jedoch noch später, nach meinem Weggang aus Afrika, unter ähnlichen Bedingungen fortgesetzt. Berg um Berg wurde gestürmt, und taktisch zeigte sich das sture Bild, das man von den Materialschlachten des ersten Weltkrieges her gewohnt war.“

Heinrich Pestalozzi

Was daraus wird, wenn die Menschheit im Ganzen in jedem folgenden Zeitalter sich also wiederholt, wie sie im vorhergehenden war, haben wir nun zur Genüge ersehen; soll eine gänzliche Umbildung mit derselben vorgenommen werden, so muß sie einmal ganz losgerissen werden von sich selber, und ein trennender Einschnitt gemacht werden in ihr hergebrachtes Fortleben. Erst nachdem ein Geschlecht durch die neue Erziehung hindurch gegangen sein wird, wird sich beratschlagen lassen, welchen Teil von der Nationalerziehung man dem Hause anvertrauen wolle. – Dies nun abgerechnet, und das Pestalozzi’sche Buch für die Mütter lediglich als erste Grundlage des Unterrichts betrachtet, ist auch der Inhalt desselben, der Körper des Kindes, ein vollkommner Mißgriff. Er geht von dem sehr richtigen Satze aus, der erste Gegenstand der Erkenntnis des Kindes müsse das Kind selbst sein, aber ist denn der Körper des Kindes das Kind selbst? wäre, wenn es doch ein menschlicher Körper sein sollte, der Körper der Mutter ihm nicht weit näher und sichtbarer? und wie kann doch das Kind eine anschauliche Erkenntnis von seinem Körper bekommen, ohne zuerst gelernt zu haben, denselben zu gebrauchen? Jene Kenntnis ist keine Erkenntnis, sondern ein bloßes Auswendiglernen von willkürlichen Wortzeichen, das durch die Überschätzung des Redens herbeigeführt wird. Die wahre Grundlage des Unterrichts und der Erkenntnis wäre, um es in der Pestalozzi’schen Sprache zu bezeichnen, ein ABC der Erfindungen. Wie das Kind anfängt, Sprachtöne zu vernehmen und selbst notwendig zu bilden, müßte es geleitet werden sich vollkommen deutlich zu machen, ob es hungere oder schläfrig sei, ob es die mit dem oder dem Ausdrucke bezeichnete ihm gegenwärtige Empfindung sehe oder ob es vielmehr dieselbe höre, und so fort, oder ob es wohl gar etwas bloß hinzudenke; wie die verschiedenen durch besondere Wörter bezeichneten Eindrücke auf denselben Sinn, zum Beispiel die Farben, die Schalle der verschiedenen Körper und so fort verschieden seien, und in welchen Abstufungen; alles dies in richtiger, und das Empfindungsvermögen selbst regelmäßig entwickelnder Folge. Hierdurch erhält das Kind erst ein Ich, das es im freien und besonnenen Begriffe absondert, und mit demselben durchdringt, und gleich bei seinem Erwachen ins Leben wird dem Leben ein geistiges Auge angesetzt, das von nun an wohl nicht wieder von demselben lassen wird. Hierdurch erhalten auch für die nachfolgenden Übungen der Anschauung die an sich leeren Formen des Maßes und der Zahl ihren deutlich erkannten innern Gehalt, der bei der Pestalozzi’schen Verfahrungsweise doch nur durch dunklen Hang und Zwang ihnen hinzugesetzt werden kann.“ (Gottlieb Fichte, „Reden an die deutsche Nation“)

Wahrhaft große Dinge erhofft sich unser Fichte von Schullehren unseres Heinrich Pestalozzis und hat diesem damit eine Panzergeburtstagsfeier verschafft. Denn hat unser Fichte damit recht, so können die Schriften unseres Pestalozzis gar nicht genug Verbreitung finden. Schaden ist im Falle des Irrtums nicht zu befürchten, denn unter den liberalen Amerikanerhandpuppen ist unser deutsches Bildungs- und Schulwesen ohnehin zu einer Verdummungsmaschine geworden… Das Licht der Erdenwelt erblickte unser Pestalozzi 1746 in Zürich. Sein Vater Johann war Arzt und seine Mutter Susanna eine Arzttochter. Eine höhere geistige Begabung war unserem Pestalozzi damit sozusagen schon in die Wiege gelegt. Sein Studium der Gotteslehre und Rechtskunde an der Züricher Hochschule blieb aber nur ein Zwischenspiel. Denn zur Tat reizte es unseren Pestalozzi. Beweist diese doch am Besten die Richtigkeit einer Lehre. Zwei Mal erlitt unser Pestalozzi allerdings dabei Schiffbruch. Seine 1773 gegründete Waisenanstalt mußte er 1779 wieder schließen und seine 1800 in Burgdorf eingerichtete Schule mußte er 1825 wieder schließen. In den heiligen Stand der Ehe trat unser Pestalozzi 1769 mit Anna Schulthess, die ihm einen Sohn – Hans genannt – schenkte. Sein Schaffen und Denken hat uns unser Schulerneuerer in zahlreichen Schriften niedergelegt: „Meine Lebensschicksale als Vorsteher meiner Erziehungsinstitute in Burgdorf und Iferten“, „Schwanengesang“, „An die Unschuld, den Ernst und den Edelmut meines Zeitalters und meines Vaterlandes“, „Wie Gertrud ihre Kinder lehrt“, „Meine Nachforschungen über den Gang der Natur in der Entwicklung des Menschengeschlechts“, „Ja oder Nein“, „Lienhard und Gertrud“ und „Die Abendstunde eines Einsiedlers“ – um nur einige zu nennen. Aus der Schrift „Meine Lebensschicksale als Vorsteher meiner Erziehungsinstitute in Burgdorf und Iferten“ gibt es nun noch eine kleine Leseprobe: http://www.zeno.org/Kulturgeschichte/M/Pestalozzi,+Johann+Heinrich/Meine+Lebensschicksale+als+Vorsteher+meiner+Erziehungsinstitute

„Das mißfiel den alten Beförderern und so viel als Erfindern der gepriesenen Tabellen. Einige von ihnen lenkten also natürlich dahin, den Enthusiasmus unsrer Zöglinge für die Schmidischen Übungen, so viel sie konnten, zu mindern, und den Glauben an ihre alten Tabellen in Ehren zu halten oder wenigstens mit dem Glauben an die neuen Formen in ein anständiges Gleichgewicht zu bringen. Man tat dafür, was man konnte. Man stellte die Schmidischen Übungen als gute, neben den alten, ursprünglichen Fundamentalübungen brauchbare Übungen dar, die aber den ersten untergeordnet und von ihnen nicht abhängend betrieben werden dürfen. Da aber dieses nicht ging, erregte es sichtbaren Unmut. Man fing an, den Vorschritten des Instituts nach den Schmidischen Ansichten wirkliche Hindernisse in den Weg zu legen und nicht nur das Weittreiben dieser Übungen als überflüssig und zu nichts führend, sondern sogar als schädliche Verkünstlungsmaßregeln zu erklären, die dem ursprünglich einfachen Geist der Pestalozzischen Methode nicht nur keine wahren Vorteile zu bringen geeignet seien, sondern ihm im Gegenteil wesentliche, große Nachteile zu bringen drohen. Diese Gegenwirkung gegen Schmid war indeß umsonst. Er überflügelte durch seine Realkraft und unabläßliche Tätigkeit den Einfluß eines jeden Andern im Hause, und gewann auch in den äußern Verhältnissen desselben immer höhere Achtung und gegründetern Einfluß. Ich, durch die Wahrheit alles dessen, was ich vor Augen sah, für Schmid immer mehr eingenommen, und von den Segensfolgen, die das Übergewicht seines Einflusses auf meine Bestrebungen haben konnte, überzeugt, zeigte meine Vorliebe für ihn vielleicht etwas zu frühe und zu unvorsichtig und verbarg nicht, daß ich die Kraft dieses noch so jungen Zöglings als die erste Stütze meines Hauses ansehe und ihm in dieser Rücksicht einen überwiegenden Einfluß auf alles, was für mich durch ihn geschehen müsse, zu geben geneigt sei. Das mißfiel aber jetzt in einem sehr hohen Grad. Indeß wurde in diesem Zeitpunkt, mitten in der Verwirrung und im Widerstand, der gegen ihn Statt fand, von ihm in verschiedenen Rücksichten in meinem Hause beinahe das Unglaubliche geleistet. Viele, sehr viele Personen gingen in demselben in Rücksicht auf das, was er persönlich leistete, mitten im Widerwillen gegen den allgemeinen Zustand des Hauses, mit Bewunderung aus demselben heraus. Aber die Wirkung des Einflusses dieses jungen Menschen war zu ohnmächtig, um den Keimen des Verderbens und des Zwiespaltes in unsrer Mitte mit Erfolg entgegenzuwirken. Je entscheidender sein Einfluß auf der einen Seite war und als vorzüglich wichtig angesehen wurde, desto entscheidender war auf der andern Seite die belebteste Entgegenwirkung gegen denselben im Hause. Die Rückkunft der Anstalt von Buchsee nach Iferten war unter diesen Umständen nichts anderes, als die Rückkehr in eine, in ihrem Wesen schon untergrabene, bloße äußre Abwechslung des Lokals unsrer Anstalt, die die Keime ihres innern Verderbens schon in der Ungleichheit und im Widerspruche der Neigungen, Gesinnungen, Kräfte und Ansprüche ihrer Glieder in sich selbst trug; obgleich diese Entzweiung sich noch nichts weniger als allgemein frei und grell aussprach. Viele Glieder waren indessen damals noch ernstlich für den Frieden des Hauses und die wahre Vereinigung unsrer Gesinnungen belebt, und auch diejenigen, die es weniger waren, zeigten in ihren Widersprüchen noch einen Grad von Mäßigung, die die spätern Folgen unsrer Mißstimmung und den hohen Grad des innern Verderbens, das auf uns wartete, noch nicht einmal ahnen ließ. Doch die Keime unsers Verderbens waren gelegt und hatten, wenn auch vielseitig noch unsichtbar, tief gewurzelt. Von der Reinheit, Einfachheit und Unschuld unsrer ersten Bestrebungen durch Zeitverführung und Scheinglück im Innersten unserer Gefühle abgelenkt, unter uns selbst in unsrem Innersten getrennt und durch die Heterogenität unsrer Eigenheiten so viel als zum voraus unfähig gemacht, jemals im Geist und in der Wahrheit für unsre Zwecke ein Herz und eine Seele zu werden, standen wir äußerlich vereinigt und zwar in Rücksicht auf die innere Wahrheit der Neigung zu dieser Vereinigung uns selbst täuschend, neben einander, und wandelten unglücklicherweise, und zwar jeder einzelne nach seiner Art, mit festen und zum Teil gewaltsamen Schritten auf einer Bahn, die uns, ohne daß wir uns dessen eigentlich bewußt waren, mit jedem Tag mehr von der Fähigkeit, jemals für unsre Zwecke in Einfachheit, Wahrheit und Unschuld wirklich einig zu werden, entfernten. Schon im Anfange unserer Vereinigung in Burgdorf trat ein junger Geistlicher von einer überwiegenden Bildung, voll Feuer und Kraft und stillem, aber innerlich gewaltsamem Streben in unsere Mitte, beobachtete in sich selbst geschlossen den Gang unserer Bestrebungen, schien aber im ersten Zeitpunkt seines Daseins nichts weniger als einen überwiegenden Einfluß auf die allgemeine und praktische Leitung unserer Angelegenheiten zu suchen; im Gegenteil, sein ganzes Benehmen zeigte anfänglich sehr klar, daß er durch freies, eigenes, selbstständiges Nachdenken den psychologischen Fundamenten der Grundsätze und des Wesens der Idee der Elementarbildung ernster, allgemeiner und tiefer als irgend jemand in unserer Mitte nachforschte. Dadurch kam er auch sehr bald dahin, durch sich selbst ein eigenes System von der Idee der Elementarbildung in sich selbst zu bilden, das zwar freilich sich durchaus durch keine Grundlage praktischer Erfahrungen genugsam zu innerer Reife und äußerer Anwendbarkeit gestaltete, aber ihn selbst träumerisch von der Unfehlbarkeit und Ausführbarkeit desselben so weit begeisterte, daß er so viel als auf einmal und plötzlich anfing, mit großer Lebhaftigkeit, frei und gewaltsam in den ganzen Umfang unsers Thuns einwirken zu wollen, und sich allmälig einen allgemeinen überwiegenden Einfluß auf denselben und hierfür einen hohen Grad meines Zutrauens zu ihm zu verschaffen wußte…“