Franz Schubert

Im Jahre 1797 wurde unser großer deutscher Tondichter Franz Schubert in Himmelpfortgrund bei Wien geboren. In seinem kurzem Leben hat er über 600 Tondichtungen geschaffen, die von Opern über Kirchenmusik, Symphonien, Kammermusik bis hin zu Liedern und Vertonungen verschiedener Dichterwerke reichen. Mit seiner Musik wollen wir ein wenig an unseren Schubert erinnern und als alter Preuße suche ich mir natürlich seine Militärmärsche heraus: https://www.youtube.com/watch?v=U749YIrMTGU Wir werfen einen weiteren Blick in die Lebensbeschreibung unseres Tondichters: http://www.zeno.org/Musik/M/Kreissle+von+Hellborn,+Heinrich/Franz+Schubert

„Das Stück, zum Teil in Prosa, zum Teil in gereimten Versen verfaßt, enthält neun Szenen, und Schuberts Musik dazu, nebst der ziemlich umfangreichen (56 Seiten im Manuskript ausfüllenden) Ouvertüre, acht Nummern. Die Ouvertüre (comp. 13–16. Mai) beginnt mit einem Larghetto (D-Dur 6/8) als Einleitung zu einem lebhaften Satz, welcher bis zum Schluß ohne Unterbrechung fortbraust. Die Introduktion (Allegretto con moto B-Dur 6/8, comp. 8. Mai) besteht aus einem Chor der Landleute, an welchem Käthe (Sopran), Duval (Tenor) und Walter (Baß) im Soloterzett teilnehmen. Auf diesen folgt ein Duett zwischen Duval und Käthchen; sodann ein Vocalterzett dieser beiden und Walthers, ein kurzes Rezitativ Veits und eine große Gebet-Arie Käthchens. Ein Marsch, aus der Ferne ertönend, und der damit zusammenhängende Soldatenchor (tempo di marcia B-Dur 4/4, begleitet von Oboe, Klarinette, Fagott, Horn und Trompeten), sodann ein Ensemble und der Schlußchor mit Soloquartett bilden die noch übrigen Musikstücke der Operette, in welcher der gesprochene Dialog eine bedeutende Rolle spielt. Zur Aufführung im Theater ist das Singspiel nie gelangt; der Soldatenchor, ein munteres, charakteristisches Musikstück, wurde im Jahre 1860 in einer Abendunterhaltung des Wiener „Singvereins“ mit Beifall zu Gehör gebracht. Zu Schuberts Konviktgenossen zählte, wie bereits erwähnt worden, auch Albert Stadler, welcher nach des Ersteren Austritt aus der Anstalt noch in derselben verblieb und im Jahre 1815 das zweite Jahr der juridischen Studien absolvierte. Er kam mit dem damaligen Lichtenthaler Schulgehilfen öfters zusammen, und da dieser um jene Zeit von einer wahren Leidenschaft, Opern zu komponieren, besessen war, und in der Tat auch eine Oper nach der andern in Angriff nahm, machte sich Stadler anheischig, für ihn ein kleines Drama zu verfassen, welches Anerbieten Schubert mit Freuden aufnahm. So entstand Fernando, ein Stück, in welchem (wie der Verfasser desselben jetzt darüber urteilt) „dem Blitz und Donner, Schmerz und Tränen, als Lieblingsvorwürfen schwärmerischer Jugend“, eine Hauptrolle zugedacht ist. Die Musik dazu wurde innerhalb sechs Tagen komponiert. Schubert erschien bei Stadler mit der fertigen Partitur, die sie denn auch sogleich durchnahmen. Dann ward die Arbeit bei Seite gelegt und weder Dichter noch Komponist haben sich mehr darum bekümmert. Die in dem Singspiele (verfaßt im April 1815) vorkommenden Personen sind: Fernando de la Porta, Eleonore seine Gattin, Filipp deren zwölfjähriger Sohn, ein Bauer, ein Jäger und ein Köhler. Die Handlung spielt in einer rauen Gegend der Pyrenäen in der Nachtzeit und währt bis zum anbrechenden Morgen. Der Inhalt des Stückes, in welchem übrigens der gesprochene Dialog einen viel größeren Raum einnimmt, als der gesangliche Teil, ist folgender: Fernando de la Porta hat den Bruder seines Weibes erschlagen, weil dieser ihn verleumderischer Weise eines Verbrechens angeklagt hatte, und ist nach Verübung dieser Tat entflohen. Das Inquisitionsgericht verurteilte den Mörder zum Tod und setzte einen Preis auf seinen Kopf. Einflußreiche Freunde erwirkten später (nach Aufhebung der Inquisition) seine Begnadigung, wovon aber Fernando, der sich in die Pyrenäen zurückgezogen hat und dort als Eremit verkleidet lebt, keine Kunde zugekommen ist. Eleonore, die, überzeugt von der Unschuld ihres Gatten, ihm das an dem Bruder im Jähzorn verübte Verbrechen verziehen, macht sich mit ihrem Sohne auf, um Fernando zu suchen und ihn seiner Familie wiederzugeben. In der Nähe der Klausner-Hütte angelangt, werden sie von einem Gewitter überfallen; Filipp, im Dunkel sich verirrend, verliert seine Mutter aus den Augen und ruft wehklagend ihren Namen. (Beginn des Singspieles). Da erblickt er im Hintergrunde einen Wolf sich zwischen den Bäumen durchschleichen und mit einem Angstschrei läuft er davon. Das Gewitter verzieht sich; Fernando, als Eremit gekleidet, tritt aus der Klause. Von Gewissensbissen gefoltert, wiederholt er sich die letzten Worte, welche das Opfer seiner Rache ihm zugerufen. Filipp tritt zu ihm, erzählt ihm sein Schicksal und bittet ihn um Schutz und Hilfe. In der Ferne fällt ein Schuß. Fernando verspricht dem Knaben, ihm in seinem Unglück beizustehen; als er ihn aber weiter um das Ziel seiner und seiner Mutter Reise befragt, singt ihm Filipp ein Lied vor, das er von seiner Mutter gehört, und welches die von Fernando verübte Mordtat zum Gegenstand hat. Dieser erblaßt, Filipp aber thilt ihm mit, daß die Mutter dem Mörder vergeben habe, und daß dessen Begnadigung mittlerweile erwirkt worden sei. Da kommt ein Bauer mit einem blutbefleckten Tuch, das er im Gestripp gefunden. Filipp und Fernando ergreift Entsetzen, denn sie ahnen, daß Eleonore die Beute jenes reißenden Tieres geworden sei, welches sich kurz vorher im Dickicht gezeigt hatte; der Bauer entfernt sich, Fernando hält nun mit seinem Geheimnis nicht länger mehr zurück und gibt sich seinem Sohne zu erkennen. Beide beklagen Leonorens Tod. Da erscheint diese, von einem Jäger und einem Köhler geführt. Fernando gebietet dem Sohne Schweigen; dieser stürzt in die Arme seiner Mutter. Der Köhler, der Jäger und Eleonore erzählen nun abwechselnd, wie der Wolf schon darangewesen, Eleonoren zu zerreißen, als er durch die Kugel des Jägers getroffen und von des Köhlers Art vollends getötet worden sei. Diese beiden entfernen sich. Fernando fragt Leonoren, welch ein Geschick sie hierher getrieben habe, und als er aus ihrem eigenen Munde vernimmt, daß sie dem Mörder verziehen habe, eilt er in seine Klause, um bald darauf in spanischer Tracht aus derselben hervorzutreten. Eleonore, die bereits von Filipp erfahren, daß der Eremit Fernando sei, wiederholt das Wort Verzeihung, und ein allgemeiner Freudengesang schließt das harmlose, fast kindische Textbuch…“

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